Labor-Produtklinie

15. Apr Aquakultur ist ein Tor zur Bekämpfung des Welthungers

Fischimpfungen sind der Schlüssel, um es zu öffnen.

Auf der ganzen Welt leidet die Aquakultur wegen der anhaltenden Covid-19-Pandemie sehr. Dennoch kann sie ihre Standfähigkeit beibehalten, indem Prozesse laufend angepasst und das Potenzial weiterhin ausgeschöpft wird. Damit gelingt es, durch Aquafarming kontinuierlich einen Teil zum Lebensunterhalt beizutragen und Aquakultur weiterhin als eine der wichtigsten Waffen im Kampf gegen Hunger und Unterernährung weltweit einzusetzen.

Zur Potentialausschöpfung muss die Aquakultur stetig eine breite Palette an hochwertigen Produkten für internationale Märkte sowie auch ein reichhaltiges Angebot an preiswertem Fisch für den heimischen Verbrauch liefern. Das schnelle Wachstum dieses Sektors bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Krankheiten sind dabei ein Hauptproblem, da sie grosse Verluste – vor allem in ländlichen Gemeinden – verursachen können, was zu einem Mangel an Vertrauen bei den Investoren führen kann.

Die Entwicklung der kommerziellen Aquakultur hat es für Züchter und Landwirte notwendig gemacht, Tierarzneimittel zur Behandlung von Krankheitsausbrüchen durch diverse Erreger einzusetzen. Die Farmer sind jedoch weltweit damit konfrontiert, dass antimikrobielle Arzneimittel unvorsichtig in ihrer Branche eingesetzt werden. Zeitglich sind Behörden darum bemüht, die Nachhaltigkeit der Aquakultur-Produktion zu fördern und die öffentliche Gesundheit schützen. Die Verantwortung für den vernünftigen Einsatz von Medikamenten muss jedoch durch die Züchter, Tierärzte und das Tierpflegepersonal selber sichergestellt und getragen werden.

Präventivmassnahmen und gezielte Einsätze von Impfstoffen zur Reduzierung von Krankheitserregern sind extrem wichtig für die Tiergesundheit. Resistenzen bezüglich Antibiotika und Mikroben sind bekannt und werden gut dokumentiert. Die grösste Herausforderung dabei ist, dass nach der entsprechenden Behandlung keine für den Menschen gefährlichen Rückständen in den Lebensmitteln vorhanden bleiben. Als besorgniserregender eingestuft werden muss jedoch die Entwicklung von Bakterienresistenzen im Zusammenhang mit menschlichen Krankheiten. Antimikrobielle Resistenz bezieht sich auf Mikroorganismen, die eine Resistenz gegen Antibiotika erworben haben. Dieses Phänomen kann auf natürliche Weise auftreten, da sich Mikroorganismen an ihre Umgebung anpassen. Eine Verschlimmerung der Resistenz entsteht jedoch, wenn unangemessene und übermässige Dosierungen von Antibiotika angewandt werden. Aus diesem Grund muss der Einsatz von Antibiotika und Mikroben klar limitiert angewendet werden.

In der Fischzucht gibt es mehrere Strategien, um antimikrobielle Resistenzen zu reduzieren. Dazu gehören die Verwendung von sauberen Anlagen, der Einsatz von Immunstimulanzien zur Stärkung der angeborenen Immunität, die Zugabe von Probiotika im Futter und natürlich Impfungen. Von diesen sind Impfstoffe die wichtigste Waffe gegen Fischinfektionen, da sie die letzte Barriere sind, die Krankheitserreger finden, bevor sie einen Krankheitsausbruch verursachen.

Die Entwicklung und der Einsatz von Impfstoffen hat die Abhängigkeit von antimikrobiellen Wirkstoffen stark reduziert. Die Impfungen schützen die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere, als auch den Lebensunterhalt derjenigen, die an der Aufzucht beteiligt sind oder auf Farmen arbeiten sowie die Ernährungssicherheit. Die Entwicklung einiger Aquakultursektoren, wie z. B. der Lachsindustrie in Norwegen – wo bis 1994 die Fischzüchter im ganzen Land von Antibiotika-Abgabe auf Impfungen umgestellt haben – hat gezeigt, welch grosses Potenzial Impfstoffe haben, um die Abhängigkeit von Tierarzneimitteln zu verringern.

Kürzlich wurden Versuche durchgeführt, um den Schutz gegen Vibrio anguillarum mit verschiedenen europäischen Wolfsbarschgruppen zu testen, auch unter ungünstigen Temperaturbedingungen. Sie haben bewiesen, dass die ungeimpften Fischgruppen eine Sterblichkeitsrate von 95 % erreichten, während praktisch alle Fische, die eine intraperitoneale Injektion 42 Tage zuvor erhalten haben, überlebten. Dies bedeutet, dass die Impfkampagne zu nahezu 100 % erfolgreich war.

Diese Erfahrungen bestätigen, dass Impfungen nicht nur unerlässlich sind, um die antimikrobielle Resistenz drastisch zu reduzieren sondern auch die beste Methode, um die Überlebensrate und die Rentabilität zu erhöhen.

Unter den verschiedenen Impfmethoden, die zur Verfügung stehen, hat sich die Impfung durch manuelle Injektion (intraperitoneal oder intramuskulär) als vorteilhaft erwiesen, sofern die Tierart dies zulässt. In der Tat ist die manuelle Injektion hocheffizient bei der Erzeugung sowohl humoraler (Antikörper) als auch zellulärer zytotoxischer Reaktionen. Schluckimpfungen hingegen haben grosse Nachteile. So werden dabei viel grössere Menge an Impfstoff benötigt und der Schutz in Bezug auf das Immunitätsniveau sowie der Immunitätsdauer ist weitaus geringer. Bei Schluckimpfungen muss allen Tiere eine entsprechende Dosis verabreicht werden und diese Verabreichung durch automatische Injektion erfordern oft technisch komplexe und teure Maschinen. Nichtsdestotrotz sind aber trotzdem noch andere Faktoren wie die Grösse der Fische und die Art des Erregers in Betracht zu ziehen, um eine Entscheidung bei der Wahl der am besten geeigneten Applikationsmethode zu treffen.

Fische haben ein funktionelles Immunsystem, das dem von Säugetieren ähnlich ist (angeboren und adaptiv). Der Hauptunterschied zu anderen Wirbeltieren besteht jedoch darin, dass ihr Stoffwechsel und ihre Immunantwort temperaturabhängig sind. Daher ist die Temperatur ein weiterer wichtiger Aspekt der Impfstrategie.

Bei der Handinjektionsimpfung beispielsweise werden die Fische in Schläuchen von den Aufzuchtbecken zu einem Betäubungsbad transportiert. Die betäubten Tiere werden dann von erfahrenen Impfteams injiziert.

Die Dosierung des Impfstoffs kann variieren (in den meisten Fällen 0,05 bis 0,2 ml pro Impfdosis mit einem Gewicht des Fisches von 15 bis 80 g). Es ist wichtig, die richtige Dosierung gemäss den Empfehlungen des Herstellers oder der beteiligten Ichthyologen zu befolgen. Natürlich muss das Fassungsvermögen der Spritze dem verabreichten Injektionsvolumen entpsrechen.

Mit der Socorex® ultra 1810 Mikro-Spritzenlinie sind hochpräzise Dosierungen und damit neue Massstäbe bei der Injektion von Mikrovolumina möglich. Die selbstfüllenden automatischen Spritzen eignen sich für die Verwendung der meisten Impfstoffe und Medikamente. Die Spritzenmodelle sind in den Volumenbereichen von 0,02 ml bis 0,5 ml erhältlich.

Bei der Auswahl der richtigen Spritze ist es wichtig, die geeignete Kombination aus Volumen und Kolbenhub zu ermitteln, um den Arbeitskomfort des Nutzers bestmöglich zu gestalten. Das Volumen wird bei allen Socorex® Spritzen über eine mikrometrische Schraube eingestellt und arretiert, um eine sichere und effiziente Dosis-zu-Dosis-Reproduzierbarkeit – auch bei sehr kleinen Volumina – zu gewährleisten. Die Socorex® ultra 1810 Mikro-Spritzen sind für einen dauerhaften Einsatz konzipiert, extrem robust, aber dennoch leicht im Gewicht. Ihre hoher Anwenderkomfort, der ergonomische Griff und die Leichtgängigkeit der Kolbenbewegung gewährleisten ein ermüdungsfreies Arbeiten bei Raten von bis zu 1.000 Injektionen pro Stunde.

Die Wahl der richtige Nadelgrösse ist für jede Impfkampagne entscheidend. Nadeln mit einer Stärke von 23G bis 25G werden am häufigsten für Fischinjektionen verwendet. Die Standardlänge liegt oft zwischen 3 mm und 5 mm, wobei mindestens 1 mm die Magenwand durchdringen sollte. Die richtige Handhabungsposition geübt und gewährleistet sein, da falsche Einstichstellen oder Nadelrichtungen die Schwimmblase des Fisches durchstechen oder den Anwender verletzen können. Der als Zubehör lieferbare Socorex® FishGuide™ reduziert beispielsweise solche Risiken und erleichtert die Ruhigstellung der Fische während der Impfung. Der FishGuide™ besteht aus einem Edelstahlkörper und die Flügel aus Kupferdraht. Er kann in einer 360°-Position auf der Spritze befestigt werden, um eine individuell angepasste Arbeitsposition zu gewährleisten und ermöglicht einen reibungslosen, sicheren und stressfreien Impfbetrieb. Der wasserdichte Abacus™ Shot-Counter stellt eine ideale Ergänzung zur manuellen Impfung dar. Fest am Griff der Spritze montiert, erleichtert der Abacus™ Zähler das Zählen der abgegebenen Injektionen und damit die Kontrolle über die Anzahl der behandelten Fische.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für die Produktion in Aquakulturen neben hochwertiger Infrastruktur und gut geschultem Personal auch neueste pharmazeutischen Technologien, modernste Instrumentierung und Verbrauchsmaterialien benötigt werden. Die Gesundheit und Sicherheit von Mensch und Tier muss dabei stets im Auge behalten werden und es dürfen keine Kompromisse bei Umweltverpflichtungen und Nachhaltigkeit eingegangen werden. All diese Aspekte verhelfen zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung im Aquafarming und sind einer der Schlüssel zur Bekämpfung des Welthungers.

Letzte Änderung am Dienstag, 06. Juli 2021 13:16